Club Ampere Muffatwerk München – Umbau eines denkmalgeschützten Heizkraftwerkes

Titel:
Umbau eines denkmalgeschützten Heizkraftwerkes,
in Projektgemeinschaft mit Ralf Emmerling, Architekt München

Auftraggeber:
Landeshauptstadt München
Baureferat – H1
Detlev Langer
Heinz Alberich
Elke Nötzel

Leistung:
Lph 2-8
SigeKo

Ausführungszeit:
04.2003 – 03.2005

Anrechenbare Baukosten:
€ 3.100.000,-

Mitarbeiter:
Markus Seifert
Barbara Aderbauer
Stefan Knoblauch
Martin Kühfuss
Simone Rein
Dominikus Stark
Diana Obermaier

Fotos:
Zooey Braun, Stuttgart

Publikationen (Auswahl):

      • „Die Muffathalle“ Umbau eines Industriedenkmales
        Zeitschrift Umrisse 04 / 2005
      • „Architektouren“-
        Bayerische Architektenkammer 2006
      • „Architektur neues München“-
        Verlagshaus Braun 2008

München

Als Ersatz für das Brunnhaus am Münchner Isarberg wurde 1863 das Muffat-Brunnhaus am Rande der Stadt auf der Kalkofeninsel am Auer Mühlbach errichtet. Ausgehend von diesem Muffat-Brunnhaus entstand Ende des 19. Jahrhunderts im Zuge der Einführung der elektrischen Beleuchtung in der Stadt München der Gebäudekomplex des Muffatwerkes, der in den darauffolgenden Jahrzehnten, entsprechend des sich schnell entwickelnden Energiebedarfes umgebaut und erweitert wird.

Architekt des Muffatwerkes war der damalige Stadtbaurat Franz Karl Muffat, der u.a. auch für die Planung der Schrannenhalle am Viktualienmarkt ( Wiedererrichtung 2005 ) und die Isarwehre verantwortlich zeichnete.

Das denkmalgeschützte Ensemble, bis zur Erweiterung durch die Maßnahme „Club Ampere“ als „Muffathalle“ ( Architekt: Hein Goldstein, München ) seit 10 Jahren feste Institution der Münchner Musik-, Performance- und Avantgardetanzszene, ist Teil des Kultur-Triangulums Gasteig – Deutsches Museum – Muffatwerk.

Um das weithin sichtbare Wahrzeichen, den „Muffatkamin“ mit der charakteristischen XXXX, gruppieren sich Kessel-, Maschinen-, Turbinen-, und Brunnhaus, die für eine kulturelle Nutzung umgebaut wurden. Historisch besonders wertvoll sind die Tragwerke ( barockes Sprengwerk und Eisenkonstruktion ).

In diesen vier miteinander verbundenen Bauteilen wurden unter Maßgabe der komplexen technischen Anforderungen an Licht- und Netzwerktechnik, Akustik und Schallschutz, sowie Gastrotechnik eine Kleinbühne mit Lounge und zwei Bars für ca. 300 Personen sowie Künstler- und Sozialräume, Techniklager und Verwaltungsräume untergebracht.

Als verbindendes zentrales Element durchzieht eine illuminierbare Stahlgalerie die Veranstaltungsbereiche Kleinbühne im Maschinenhaus und Lounge im Kesselhaus.

Die Materialität aller neu hinzugefügten Einbauten ist dem vorgefundenen Kanon entnommen. In ihrer körperhaften Ausprägung verstehen sie sich als Kontrapunkt zu den aufgelösten Konstruktionen der Tragwerke. Die verwendeten „modernen“ Bauteile und Oberflächen schreiben den Kanon gleichzeitig fort und kontrastieren ihn in ihrer Detailierung und Oberflächenbehandlung.

Interventionen in den Fassaden durch die Schaffung von markanten „clubmäßigen“ Eingängen schreiben die Tradition der kontinuierlichen Veränderung des Muffatwerkes fort.